Business Knigge – andere Länder, andere Sitten
Nicht nur in deutschen Büros gibt es ungeschriebene Gesetze, die das tägliche Miteinander bestimmen. Wenn du einige Zeit im Ausland verbringst, wirst Du ganz schnell mitbekommen, wie die Menschen dort „ticken“. Damit du nicht gleich in Fettnäpfchen trittst, haben wir hier für dich ein paar Besonderheiten verschiedener Länder zusammengestellt:
Indien
- Möchtest du auf jemanden zeigen, solltest du deine komplette rechte Hand verwenden. Nur mit dem Finger auf die Person zu zeigen, bedeutet, dass du sie als Untergebenen ansiehst.
- Visitenkarten sollte immer mit der rechten Hand übergeben und danach nicht direkt weggesteckt werden. Die linke Hand dient der Körperpflege und gilt daher als unrein.
- Berührungen mit dem Fuß, sei es ein kleiner Tritt oder ein Zusammenstoß, musst du sofort entschuldigen. Füße gelten nämlich als niederster und unreiner Körperteil.
- Der Kopf ist dagegen der höchste Körperteil und gilt als heilig. Inder werden daher nicht am Kopf berührt, auch Kinder nicht.
- Manche Gesten, die in vielen westlichen Ländern existieren, haben in Indien nicht die gleiche Bedeutung. Beispielsweise wiegen Inder den Kopf manchmal leicht hin und her und deuten damit ihre Zustimmung an – was du leicht mit einem verneinenden Kopfschütteln verwechseln kannst. Frag deshalb lieber nach, was dein Gegenüber meint.
Australien / Neuseeland
- Der Umgangston in Australien ist, wie auch in Neuseeland, sehr locker aber auch sehr höflich. Sag lieber einmal zu viel „Thank you“ oder auch „Sorry“, wenn etwas schief gelaufen ist. Es ist außerdem üblich, Warteschlangen zu bilden. Drängeln gilt als sehr unhöflich.
- In Australien wird die „Daumen hoch“-Geste nicht so positiv verstanden wie hierzulande. Sie entspricht eher dem „Stinkefinger“.
- Vergleiche Neuseeländer nicht mit ihren Nachbarn in Australien. Das mag man dort gar nicht – ebenso wenig, wie Australier auf ihre Geschichte als ehemalige Gefangenenkolonie angesprochen werden wollen. Am besten vermeidest du solche Gesprächsthemen, denn ansonsten kann man mit Australiern wie Neuseeländern eigentlich über alles quatschen.
- Wenn du Fotos von Kulturgütern der Maoris (Neuseeland) oder Aborigines (Australien) machen möchtest, frag lieber, ob das erlaubt ist.
Japan
- In Japan wird ganz besonders großer Wert auf Höflichkeit und Zurückhaltung gelegt. Man kritisiert dort seine Mitmenschen, wenn überhaupt, nur „durch die Blume“ und unter vier Augen. Geduld und Ausgeglichenheit sind Tugenden in Japan – aufbrausendes Verhalten wird dagegen nicht gerne gesehen.
- Wenn man dir etwas gibt, nimm es mit beiden Händen entgegen. Wenn du jemandem etwas gibst, dann überreiche es auch mit beiden Händen – das zeigt, dass du dein Gegenüber respektierst.
- Werden Visitenkarten ausgetauscht, liest man diese direkt nach Erhalt genau durch und manchmal auch vor – auch das zeigt Respekt vor dem anderen.
- Solltest du in eine Karaokebar eingeladen werden, dann heißt das auch, dass du singen sollst. Karaokebars sind in Japan sehr beliebt und jeder macht mit – selbst wenn man überhaupt nicht singen kann.
- In Japan ist es außerdem unüblich, außerhalb von Gebäuden oder Parks Essen oder Trinken auszupacken. Das kann besonders an wärmeren Tagen schwierig sein, deshalb überlege dir vorher, wo du zwischendurch die ein oder andere „Trinkpause“ einlegen kannst.
Südafrika
- Körperlicher Kontakt wird hier als Zeichen der Verbundenheit wahrgenommen. Daher ist es nicht unüblich, sich nach einem Geschäftsabschluss zu umarmen.
- Fleisch dominiert die Speisekarte. Südafrikaner lieben es, zu grillen. Dazu wird überwiegend Bier oder Wein getrunken, aber auch Longdrinks oder Whiskey können gereicht werden.
- Im Job herrscht „Business-Casual“: Jeans und legere Kleidung werden bevorzugt. Ausnahmen sind offizielle Termine, das erste Meeting, Vertragsunterzeichnungen und Co. Dort trägst du besser Anzug oder Kostüm.
Skandinavische Länder
- Understatement und Pünktlichkeit sind in skandinavischen Ländern eine Tugend. Skandinavier mögen es nicht, wenn man übertreibt oder im Gespräch zu Prahlerei neigt. Wer sich zurückhaltend gibt, hat die besseren Karten.
- Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen nimmt in skandinavischen Ländern einen großen Stellenwert ein. So kann es passieren, dass eine Frau nicht zuerst begrüßt wird.
- In Finnland kann es vorkommen, dass du nach einem Geschäftstermin von deinem finnischen Geschäftspartner zum Saunabesuch eingeladen wirst. Dies solltest du nicht ablehnen, da es ein Zeichen dafür ist, dass dir dein Gastgeber vertraut.
- Wird dir in Schweden bereits zum Mittagessen Alkohol angeboten, solltest du dir zusammen mit den Geschäftspartnern einen Schluck genehmigen.
- Wirst du in Dänemark zum „middag“ eingeladen, solltest du dich zum Abendessen einfinden.
- Egal, ob privat oder geschäftlich: In Norwegen lautet die wichtigste Regel „Nagel deinen Gegenüber auf das Gesagte fest“. Eine Zusage ist in Norwegen nämlich noch lange keine Zusage.
- http://www.manager-magazin.de/unternehmen/karriere/a-566707-3.html
- http://www.indienknigge.de/search/label/Tabus
- http://www.manager-magazin.de/unternehmen/karriere/a-575764-5.html
- http://www.benimmregeln-reise.de/benimmregeln_australien.html
- http://www.benimmregeln-reise.de/benimmregeln_neuseeland.html
- http://www.manager-magazin.de/magazin/artikel/a-573482.html
- http://www.manager-magazin.de/unternehmen/karriere/a-569609-2.html
- http://businessculture.org/de/northern-europe/finland/